Das Brandstiftungsarchiv ist eine Sammlung von rechtsextremistischen Brandanschlägen gegen Einwanderer- und Flüchtlingsunterkünfte seit der deutschen Wiedervereinigung 1990.
Deutschland ist stolz auf seine konfrontative Erinnerungskultur, die ein wichtiger Meilenstein in seiner Rehabilitation in der Nachkriegsgeschichte ist. Doch in jüngerer Vergangenheit fällt es den Deutschen schwer, sich der neuen Entwicklung des Rechtsextremismus entgegen zustellen.
Das Brandstiftungsarchiv wurde an der Design Academy Eindhoven von dem deutschen Studenten Thomas Stratmann entwickelt. Das Archiv wurde erstmals zur Dutch Design Week 2018 ausgestellt, während der es auch der deutsche Botschafter Dirk Brengelmann besuchte.
Mit den Händen alleine, lässt sich der wahre Umfang dieses Archivs nicht fassen.
Dirk Brengelmann, Deutscher Botschafter der Niederlande
2015-2017 Brandanschläge in Deutschland
Fremdenfeindliche Einstellungen sind lange gewachsen und bestehen latent in allen Alters-, Bildungs- und Einkommensgruppen. Die Dichte von Brandanschlägen zeigt ein Netz, dass bis in die 1990er Jahre reicht.
1996 - Lübeck
1993 - Solingen
1992 - Mölln
Eine gefährliche Lücke klafft zwischen der Aufklärung über den Nationalsozialismus und der Auseinandersetzung mit dem heutigen Rechtsextremismus, während Nationalismus und Revisionismus in der Bevölkerung wachsen.
1992 - Pogrom in Rostock Lichtenhagen
Die deutsche Erinnerungskultur muss reformiert und erweitert werden, um die Lücke zwischen dem Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus und der heutigen Opfer zu schliessen.
1938
2015
Das Brandstiftungsarchiv setzt sich mit den jüngeren Ausbrüchen rechter Gewalt auseinander und gibt dem sich ausbreitenden blinden Hass eine erschütternde, räumliche Präsenz.